Lernen mit Karteikarten
Wer eine Sprache lernt, sollte sich aus nahe liegenden Gründen von Anfang an um die Vokabeln kümmern. Ohne ein System kann das aber zu einer chaotischen Gelegenheit werden. Lernt man mithilfe einer Liste läuft man ihn Gefahr, immer dieselben Begriffe zu beachten. Bei Karteikarten geht entweder die Hälfte verloren oder sie sind unübersichtlich durchmischt. Doch grundsätzlich gilt: Die Vokabeln irgendwie durcheinander zu lernen ist besser als gar nicht und wenn das bisher funktioniert hat, dann braucht ihr daran gar nichts zu ändern. Für alle, die sich etwas mehr Übersicht wünschen habe ich einige Vorschläge.
Heute zeige ich euch eine Methode, wie man mit Karteikarten nahezu chaosfrei Vokabeln lernt und die einzelnen Karten genau so oft repetiert wie nötig. Dazu benutze ich zwei selbstbastelbare Karteikästen.
Bauanleitung
Bastelt zwei lange Karteikästen. Im Idealfall sind sie ca. 16cm lang. Die preisgünstigste Variante besteht aus den Seiten einer Cornflakes Schachtel, die ihr mit der Schere auseinander schneiden könnt.
Messt am einen Kasten ungefähr 1cm, 3cm und 7cm ab. Da schneidet ihr auf beiden Seiten am Rand kleine Kerben hinein und spannt dort jeweils ein Gummiband um. So bekommt ihr vier Abteile von 1cm, 2cm, 4cm und 8cm Länge. Die Genauigkeit der Masse ist nicht so wichtig, solange die Abteile immer grösser werden. Den anderen Kasten lasst ihr so wie er ist und wir ignorieren ihn vorerst.
Für erhöhte Fancyness kann man die Kästen natürlich bemalen oder bekleben. Ein verbesserter Lerneffekt konnte dadurch jedoch nicht nachgewiesen werden.
Gebrauchsanweisung
- Das kleinste Abteil (A) füllen wir nun mit neuen Karten. Fragt euch einmal ab. Korrekt beantwortete Fragen kommen weiter ins Abteil B, die anderen bleiben in A.
- Am nächsten Tag beginnen wir wieder bei A und gehen gleich vor. Sobald Abteil B voll ist, können wir mit den dortigen Karten weiterlernen. Korrekt beantwortete Fragen kommen nach C und Fehler gehen zurück zu A.
- A sollte ständig nachgefüllt werden. Die übrigen Abteile werden erst geprüft, wenn sie voll sind. Wie bereits gesagt, rücken korrekt beantwortete Karten um ein Fach weiter, während die falsch beantworteten zurück zu A gehen. Dadurch kann es vorkommen, dass A an einigen Tagen nicht mit ganz neuen Karten nachgefüllt wird.
- Nach einigen Tagen wird D gefüllt sein. Alle Karten dieses Faches, die dann korrekt beantwortet wurden rücken in die zweite Schachtel. Sie sind so gut wie gelernt, aber es ist sinnvoll sie nochmals zu repetieren, wenn der zweite Kasten voll ist. Wenn ihr die Antworten auch hier noch wisst, werdet ihr sie kaum wieder vergessen.
Der Sinn der immer grösser werdenden Abteile besteht darin, das Wissen allmählich im Langzeitgedächtnis unterzubringen. Die schwierigen Karten bleiben länger in A und B liegen und werden öfter gelernt. Sobald sie in den grösseren Fächern landen, verlängert sich auch der Abstand zwischen den Repetitionen.
Wenn ihr vorhabt das ganze Ding mit euch rumzuschleppen wollt, bietet sich ein gekaufter Plastikkasten mit Deckel an. Solche Schachteln gibt es in Papeterien, wobei einige Exemplare unanständig teuer sind.
Ich lerne Vokabeln gerne unterwegs, aber für mich reicht es, wenn ich nur diejenigen Stapel mitnehme, die an der Reihe sind.
Dieses System funktioniert für alles Mögliche, das auswendig gelernt werden soll.
Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe und wünsche euch viel Spass beim Basteln!
Eure Ailan
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